Wer ein Ein- oder Mehrfamilienhaus baut, eine energetische Sanierung oder kleinere Instandhaltungsarbeiten ausführen lässt, wünscht sich einen reibungslosen Ablauf, tiefe Kosten und ein gutes Ergebnis. Eine frühzeitige und durchdachte Planung senkt die Projektkosten, verhindert Verzögerungen und sorgt dafür, dass die Arbeiten auf der Baustelle organisiert ablaufen. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer können dies bei ihren eigenen Projekten proaktiv adressieren.
Vorausschauende und umfassende Planung
Bei Bau- und Sanierungsprojekten arbeiten viele verschiedene Unternehmen und Mitarbeitende gleichzeitig oder nacheinander auf derselben Baustelle. Dabei nutzen sie – je nach Grösse der Baustelle – gemeinsame Installationen wie Licht, Lastenzug, Zufahrtswege für das Baumaterial oder sanitäre Einrichtungen und Umkleidekabinen. Diese Infrastruktur muss nicht nur bereitgestellt, sondern während der gesamten Bauzeit auch gewartet und an die jeweiligen Bauphasen angepasst werden. Hier setzt eine vorausschauende Planung an: Die Bauleiterin, der Architekt oder der Bauunternehmer können frühzeitig den ganzen Ablauf der Baustelle planen, dies in die Ausschreibung aufnehmen und in den Projektkosten einkalkulieren. Dabei bleibt die rechtliche Verantwortung für die Arbeitssicherheit der Arbeitnehmenden bei den einzelnen Arbeitgebern, wie es das Schweizer Arbeitsgesetz verlangt.
Aufklärung und Sensibilisierung durch Branchenverbände
Weil die frühe Planung und Koordination der gemeinsam genutzten Baustelleninstallationen noch nicht überall selbstverständlich sind, engagieren sich der Dachverband Bauenschweiz, die Branchen- und Berufsverbände sowie die Suva gemeinsam für Verbesserungen. Sie entwickeln neue Grundlagen zur besseren Ausschreibung und Planung, testen neue Instrumente in Pilotprojekten und leisten Aufklärungsarbeit. Die dreiteilige Serie in dieser Zeitung soll Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern einen Einblick in dieses Engagement geben, die Vorteile aufzeigen und sie davon überzeugen, bei eigenen Bau- oder Sanierungsvorhaben darauf zu achten.
Denn eine gut organisierte Baustelleninfrastruktur erleichtert die Arbeit aller Beteiligten erheblich: Die Unternehmen können ihre Aufträge besser planen, die körperliche Belastung der Mitarbeitenden sinkt und die Bau- und Sanierungsarbeiten werden effizienter. Davon profitiert auch die Bauherrschaft dank tieferer Gesamtkosten, weniger Verzögerungen und weniger Überraschungen. Zudem ist eine aufgeräumte und sichere Baustelle ein positives Aushängeschild für die Bauherrschaft und sorgt für weniger Konflikte und Beschwerden im Quartier – auch bei kleineren Instandhaltungen und Sanierungen.
Planung und Koordination über die gesamte Bauzeit
Die Hauseigentümerin oder der Hauseigentümer kann das Thema früh mit der Bauleiterin, dem Architekten oder der Handwerkerin ansprechen oder bereits bei der Auswahl des Büros oder Unternehmens einbringen. Dies mit dem Ziel, eine Planung und Koordination für die Dauer des gesamten Sanierungs- oder Bauvorhabens sicherzustellen. Dabei ist wichtig, dass auf die Bedingungen vor Ort eingegangen wird: Wie ist der Anfahrtsweg zur Baustelle; wo können Fahrzeuge parkiert werden; gibt es einen Zugang für das Baumaterial oder ist der Zugang zu sanitären Anlagen gesichert. Diese Punkte werden im nächsten Teil vertieft. Dem Bauleiter, der Architektin oder dem Handwerker stehen über die Branchen- und Berufsverbände Instrumente für die Offerte, Planung und Umsetzung zur Verfügung.
Im zweiten Teil der Serie wird erklärt, worauf die Bauherrschaft beim Umbau eines Ein- oder Mehrfamilienhauses achten sollte, um einen reibungslosen Bauablauf sicherzustellen. Im dritten Teil legt die Suva anhand eines Pilotprojekts den Nutzen einer gut funktionierenden Baustelle dar.
«Eine gut organisierte Baustelleninfrastruktur erleichtert die Arbeit aller Beteiligten erheblich.»
Dreiteilige Serie Bausicherheit
In einer dreiteiligen Artikelserie informiert Bauenschweiz über das Engagement der Berufsverbände bei der Arbeitssicherheit und dem Gesundheitsschutz. Zudem zeigt der Dachverband der Bauwirtschaft, wie Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer profitieren, wenn sie die Baustellenplanung früh mit dem Architekten oder der Bauleiterin absprechen.
Weitere Informationen und Tipps für ein sicheres Zuhause
Wenn Arbeiten im Haus oder Garten selbst durchgeführt werden, unterstützt Sie die Suva mit Sicherheitstipps.
Zu Hause lauern mehr Gefahren, als man ahnt. Zum Beispiel bei Unterhaltsarbeiten am Haus, bei Haushalts- und Gartenarbeiten sowie beim Heimwerken. Damit bei Ihnen zu Hause nichts schiefgeht, finden Sie auf der Website der Suva viele praktische Tipps, wie Sie sich noch besser vor Unfällen schützen können.
Die Tipps können Sie herunterladen unter: suva.ch/praevention/freizeit/zuhause