Katzen klettern, indem sie sich mit den Krallen der Vorderpfoten festhalten und ihren Hinterkörper nachziehen oder indem sie sich mit den Hinterbeinen nach vorne schieben. Die Krallen an den Vorderpfoten sind scharf und gebogen, so dass sie sich gut festhalten können und nicht abrutschen. Allerdings helfen die Krallen nur beim Aufwärtsklettern. Und irgendwann hat die Katze eine Höhe erreicht, von der sie nicht mehr runterspringen kann und sich auch nicht traut, rückwärts runterzuklettern. Dann sitzt die Katze im Baum fest.
Jetzt heisst es, einen kühlen Kopf zu bewahren und die Katze nicht noch mehr zu erschrecken. Ist es um den Baum herum ruhig, sollte man versuchen, mit der Katze zu sprechen und sie zum Beispiel mit stark riechendem Futter runterzulocken. Vielleicht ist der Hunger grösser als die Angst. Ein langes Brett oder eine Leiter könnten allenfalls helfen, der Katze den Abstieg zu erleichtern. Auf keinen Fall sollte man sich dabei selbst in Gefahr bringen.
Kommt die Katze in den ersten 24 Stunden nicht von selbst wieder runter, wird ihr Festsitzen zum Notfall. Denn wenn der Organismus einer Katze aufgrund Nahrungsmangels die Fettreserven im Körper mobilisiert, gerät der Fettstoffwechsel der Leber aus dem Gleichgewicht; es kommt zur sogenannten hepatischen Lipidose (Fettleber). Der Katze fehlen bestimmte Enzyme, weshalb sie das durch den Nahrungsmangel aktivierte Fett nicht als Energielieferant verwenden kann. So lagern sich die Fette in den Leberzellen ein und zerstören diese so lange, bis schliesslich die Funktion der Leber aussetzt und es zu einer Leberinsuffizienz kommt. Übrigens: Je dicker die Katze, desto grösser das Risiko der Fettleber. Es braucht nun eine Rettungsaktion.
Rettungsaktion starten
Um die Katze vom Baum zu retten, gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Feuerwehr: Die Feuerwehr kommt meistens mit einem Wagen, der über eine lange Leiter mit Drehkorb verfügt. Diese Leiter wird ausgefahren, damit die Feuerwehrperson das Tier fassen kann. Sie sollte immer einen Transportkorb, dicke Handschuhe und ein Netz dabei haben. Sollten diese Utensilien nicht vorhanden sein, kann oft eine Tierschutzorganisation diese ausleihen. Die Feuerwehr muss den Wagen neben den Baum fahren können, andernfalls ist ein Einsatz nicht möglich. Es empfiehlt sich, unter der Leiter ein Netz oder Tuch zu spannen (hierzu braucht es einige Helfer), damit die Katze, sollte sie erschreckt werden und fallen, sich nichts bricht.
2. Baumkletterer: Wo die Feuerwehr nicht hinkommt, kann ein Baumkletterer helfen. Baumkletterer sind geübt, auch auf hohe Bäume zu steigen und retten immer wieder Katzen. Auch hier empfiehlt es sich, unten ein Tuch zu spannen, für den Fall, dass die Katze abstürzt.
Es ist daran zu denken, dass sowohl Feuerwehr als auch Baumkletterer ihre Dienstleistung in der Regel in Rechnung stellen können. Damit es erst gar nicht soweit kommt, sollten hohe Bäume mit einer Abwehrmanschette versehen werden. Auch die Vögel werden diese Schutzmassnahme danken.
Kommt die Katze in den ersten 24 Stunden nicht von selbst wieder runter, wird ihr Festsitzen zum Notfall.